Vorüberlegungen
im Hinblick auf die Schulungsaktivitäten von Hochschulbibliotheken
- Online-Formate
zur Einführung in bibliothekarische Serviceangebote und Dienstleistungen,
insbesondere auch Schulungsangebote, sind keine Notlösung, sondern
als reguläres Angebot mit viel Potential einzustufen
- mit Online-Angeboten
sind neue Zielgruppen erreichbar: Studierende, wissenschaftliches Personal,
Schüler, Lehrkräfte etc.
- Online-Angebote
lassen sich relativ einfach in bestehende Lernmanagement-Systeme (wie
ILIAS, moodle etc.) integrieren und/oder auch auf Videoplattformen (wie
YouTube etc.) einstellen
- Online-Angebote
lassen sich durchaus mit kostenfreien oder günstigen Tools bei
überschaubarem Einarbeitungsaufwand erstellen
- es müssen
nicht immer "Hochglanz-"Präsentationen sein. Kreativität,
Witz und Comic kommen oftmals genauso gut bei den Konsumenten an!
- während
der Corona-Pandemie haben fast alle Hochschulbibliotheken
ihr Präsenzkurs-Angebot auf Online-Seminare (Webinare)
umgestellt
- dieser Trend
wird auch künftig anhalten und die Schulungssituationen
mitbestimmen
- E-Didaktik:
"beschäftigt sich mit der Auswahl, Gestaltung und dem Einsatz
digitaler Medien im Lehr-/Lernprozess, um diesen zu unterstützen
und verbessern. Das Ziel ist ein sinnvoller und begründeter auf
den gesamten Lehr-/Lernprozess ausgerichteter Einsatz geeigneter Konzepte,
Methoden und Medien." (Vgl.: https://wiki.llz.uni-halle.de
LLZ Wiki Uni Halle E-Didaktik - Digital Lehren)
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Bisherige Präsenzschulungen
in Online-Lernangebote überführen / Geeignete Formate
- Präsenzformate
lassen sich häufig in Online-Formate überführen: Kombination
von synchronen und asynchronen Lehrformen wie Online-Kurse und E-Learning-Module
bieten sich (fast) immer an
- Führungen
--> Virtuelle Führungen, z.B. Videorundgang oder Fotoserie
- Übungen
--> Online-Übungen
- Coffee-Lectures
als Online-Event (gut für kurze, kompakte Einheiten)
- Recherche-Sprechstunden
via Videokonferenz
- Online-Fragestunden
zu zuvor bereitgestellten Übungen
- Bestehende
Lehrangebote kritisch analysieren (vgl. Waldschmidt-Dietz 2018,
S. 109): wer soll was, von wem, wann, mit wem, wo, wie,
womit und wozu lernen? Mögliche Bewertungsdimensionen
für bereits bestehende Schulungsangebote können sein ...
- Unabhängigkeit
von Ort und Zeit
- Lehrform:
physisch - digital
- Mobilität
- persönliche
Betreuung
- Inhalte
- Zielgruppen
- Passgenauigkeit
- Wiederholbarkeit
- Aufwand
- Preis-/Leistung
- Daraus
lässt sich ein Bedürfnisorientiertes Lern-Design
(BoLD) entwickeln, das sich an den Bedürfnissen
des Bibliothekskunden ausrichtet: Keine starren
Schulungs-/ Materialvorgaben durch die Bibliothek!
"Bei Interesse für ein Thema sollten die Nutzer
selbst entscheiden können, welche Lernform sie lieber
nutzen möchten: Präsenzangebote (z.B. Schulungen,
Führungen), Online-Material (z.B. Videos, E-Books,
Virtuelle Tour) oder klassische Medienangebote (z.B. Lehrbücher).
Nicht mehr die Lehrenden entscheiden, welches Material
wann und wo das Beste für die Nutzer ist, ihre Aufgabe
ist es vielmehr einen Überblick über die vorhandenen
Möglichkeiten bzw. Lernumgebungen zu geben und auf
die Nachfrage zu reagieren. Klassische Schulungen
werden damit nicht abgelöst, sondern durch zusätzliche
Lernressourcen ergänzt." (Waldschmidt-Dietz 2018,
S. 110)
- Reine E-learning-Formate
im Überblick
- Podcast:
Abrufbare oder abonnierbare Audio-Dateien zu einem Thema
- Video-Kurs
/ Video-Training
- "Gebrauchsanweisungen"
für ein überschaubares Thema, Vorgang, Sachverhalt;
meist in filmischer bzw. animierter Form
- auch als
Video-Kurse / Video-Training bezeichnet
- Screencasts
/ Screen-Kurse (geben nur einen aufgezeichneten Bildschirm-Inhalt
wieder, z.B. Bedienung von Software oder Interaktion mit einer
Anwendung etc.)
- Erklär-Videos
mit realer Person vor der Kamera
- Lernmodul
(mehrfach
und zeitunabhängig für das Selbststudium; aber auch kombinierbar
mit Präsenzlehre)
-
thematisch abgeschlossene und durch eine Navigation strukturierte
Zusammenstellung (Text, Abbildung, Video, Animation)
zu einem (größer angelegten) Thema
- ähnlich
einem analogen Vorlesungs- oder Übungsskript
- Selbsttest
u. Kontrollaufgaben sind möglich
- oft über
Lernmanagementsysteme (z.B. moodle, ILIAS etc.) zugänglich
- werden häufig
auch als E-Tutorial oder Online-Tutorial
oder E-Kurs bezeichnet
- Beispiele
...
- MOOCs
- Massive Open Online Courses: Onlinekurse auf akademischem Level,
Teilnehmerzahl unbegrenzt. Teilnahme meistens kostenlos. Meist mit
kurzen Erklärvideos, ergänzt durch Skripte, Kontrollfragen
etc.
- Online-Vorlesung:
Online-Version einer klassischen Vorlesung, Kommunikation mit Teilnehmenden
steht nicht im Vordergrund, erfolgt gegebenenfalls ausschließlich
über den Chat
- Online-Seminar:
Online-Version eines klassischen Seminars mit stärkerer Einbindung
der Teilnehmenden und teilweise Aufgabenstellungen in eigenen virtuellen
Gruppenarbeitsräumen
- Webinar:
Online-Seminar mit stärkerem Vortrags- bzw. Vorlesungscharakter;
Interaktion mit den Teilnehmenden über Chat, Umfragen; Fragen
können auch mündlich gestellt werden
- Die Begriffe
"Webinar" u. "Online-Seminar" werden häufig
synonym verwendet
- OER -
Open Educational Resources: Sammelbegriff für sämtliche
Arten von digitalen Lehr-/Lenrformaten, die gemeinfrei bzw.mit einer
freien Lizenz bereitgestellt werden und legal und kostenfrei von jedem
Anwender verwendet, vervielfältigt, verändert und verbreitet
werden dürfen. OER umfassen u.a. Skripte, Lehrbücher, Präsentationen,
Aufgaben, Tests, Projektaufzeichnungen. Die Dokumente können
neben Textdateien auch als Audio-, Video- oder Animationsformat vorliegen.
- Neueste
Trends: Gamification (z.B. spieltypische Elemente in E-Tutorials)
sowie Augmented Reality (Erweiterung dargestellter Realität durch
zusätzliche virtuelle Informationen)
- Gamification (z.B. spieltypische
Elemente in E-Tutorials)
- UB Marburg: Escape
UB - das Spiel zur Nutzung der UB
- ULB Münster: Onlinespiel
"Begleiten Sie den Studenten Lars auf seiner Erkundungstour
durch die ULB"
- Augmented Reality (Erweiterung
dargestellter Realität durch zusätzliche virtuelle Informationen)
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