Regeln
für die Schlagwortkatalogisierung (RSWK) / wichtige Grundregeln
Grundlegendes Regelwerk: Regeln für die Schlagwortkatalogisierung RSWK, 4., vollständig überarbeitete Auflage 2017
1. Grundlegendes: Erfassung und Terminologische Kontrolle (§ 2)
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2. Zu unterscheiden sind die 7 folgenden Schlagwortkategorien (§ 11)
Form- und Zielgruppenangaben werden als Normdatensätze in der GND (siehe hier unter 8.) erfasst, aber im Titelsatz nach der Schlagwortfolge in spezifischen Feldern abgelegt (siehe auch hier unter 7.) Die Kategorien gliedern somit das Gesamtrepertoire der Schlagwörter und bestimmen auch die Rangfolge bei der Verwendung mehrerer Schlagwörter in einer sog. Schlagwortfolge (s. weiter unten bei 7.) |
3. Synonyme
beachten (§ 12)
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4. Homonyme
durch Zusätze in Klammern auseinanderhalten (§ 10)
SW
s Brücke SW s Brücke (Graphentheorie) |
5. Sachbegriffe,
die aus einer Kombination mehrerer Wörter bestehen, sind als Kompositum
(zusammengesetztes Hauptwort) - im Sinne es sog. präkombinierten
Schlagwortes - anzusetzen, wenn dieser Ausdruck gebräuchlich
ist
Pflanzen der Berge
--> s Gebirgspflanzen jedoch: Musikinstrumentenrestaurierung (als nicht-gebräuchlicher Begriff) wird - im Sinne einer sog. Zerlegungskontrolle - zerlegt in s Musikinstrument; s Restaurierung
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6. Verbindung
von Adjektiv und Substantiv (sog. präkombiniertes Schlagwort)
Generell gilt es im Sinne der sog. Zerlegungskontrolle auch bei der Neuvergabe von Schlagwörtern immer zu überprüfen, ob sich der Sachverhalt nicht durch mehrere SW wiedergeben lässt. |
7. komplexere Sachverhalte in eine Schlagwortfolge (=SWW) unter Verwendung mehrerer SW (getrennt durch Semikolon) zerlegen (§ 13) "Kann ein Thema nicht durch ein einziges Schlagwort ausgedrückt werden, so werden mehrere Schlagwörter zu einer Schlagwortfolge kombiniert. Bei der Titelanzeige können Benutzer die aufeinander folgenden Schlagwörter gedanklich zueinander in Beziehung setzen; Schlagwortfolgen stellen also Kurz-Abstracts für Themen dar. Beim Retrieval ermöglichen sie eine rasche Beurteilung der Relevanz und die Selektion geeigneter Treffer ... . Oberste Prinzipien der Bildung von Schlagwortfolgen sind die inhaltlich zutreffende Abbildung des Themas durch die Schlagwortfolge und deren Verständlichkeit." Beispiele für Schlagwortfolgen Titel: Öffentliche
Musikbibliotheken in Deutschland: Entwicklungsgeschichte u. historische
Bestandsanalysen bis 1945, Universität Heidelberg - Dissertation
1997 Titel: 50 Jahre Hessische
Familiengeschichtliche Vereinigung e. V. Darmstadt : 1921-1971; Festschrift
; mit Beiträgen zur hessen-darmstädtischen Genealogie. - 1971 Titel: Antike Religionsgeschichte
in räumlicher Perspektive : Abschlussbericht zum Schwerpunktprogramm
1080 der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Römische Reichsreligion
und Provinzialreligion" / hrsg. von Jörg Rüpke ... - 2007 Titel: Ich bin eine deutsche
Türkin / Ranka Keser. - 1995 Formale Reihenfolge innerhalb der Schlagwortfolge (§ 14) Die Reihenfolge der
Schlagwörter richtet sich zunächst formal nach den Schlagwortkategorien
(vgl. § 11). Beispiele für die Reihenfolge innerhalb der Schlagwortfolge SWW p Keynes, John
Maynard, 1883-1946 ; g Großbritannien ; s Wirtschaftspolitik ; z
Geschichte 1918-1945 SWW p Goethe, Johann
Wolfgang ¬von¬, 1749-1832; g Deutschland ; s Literarische Stätte SWW t Beauvoir, Simone ¬de¬, 1908-1986. Les mandarins ; g Frankreich ; s Literaturkritik SWW g Irak ; k Vereinte Nationen ; s Abrüstung ; s Kontrolle SWW g Deutschland
; s Verlag ; s Unternehmensgründung Insgesamt nur eine
sehr schwache syntaktische Indexierung in den Schlagwortfolgen
feststellbar (d.h., die Beziehung = Syntax einzelner Schlagwörter
zueinander kann nur mit Hilfe des " ; " - also
sehr pauschal - abgebildet werden!) |
8. Für die einheitliche Ansetzung bzw. Auswahl der Schlagwörter ist die GND (Gemeinsame Normdatei) maßgebend, die gemeinsam von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und weiteren Bibliotheksverbünden erarbeitet wurde. Sie ist im Rahmen des DNB-Kataloges zugänglich sowie auch bei ...
Weitere Hinweise zur GND von der DNB: "Die Gemeinsame Normdatei (GND) ist ein Dienst, um Normdaten kooperativ nutzen und verwalten zu können. Diese Normdaten repräsentieren und beschreiben Entitäten, also Personen, Körperschaften, Konferenzen, Geografika, Sachbegriffe und Werke, die in Bezug zu kulturellen und wissenschaftlichen Sammlungen stehen. Vor allem Bibliotheken nutzen die GND zur Erschließung von Publikationen. Zunehmend arbeiten mit der GND aber auch Archive, Museen, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Forschungsprojekten. Normdaten erleichtern die Erschließung, bieten eindeutige Sucheinstiege und vernetzen unterschiedliche Informationsressourcen. Jede Entität erhält in der GND einen eindeutigen und stabilen Bezeichner (GND-ID). Die Normdaten können dadurch sowohl untereinander als auch mit externen Datensätzen und Webressourcen verknüpft werden. Auf diese Weise entsteht ein organisationsübergreifendes, maschinell auswertbares Datennetzwerk."
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Ausgewählte Aufgaben (im Fokus: Retrieval nach den RSWK im Katalog der DNB bzw. Ermittlung in der OGND)
Ermitteln und Indexieren Sie deutschsprachige Medien zu folgenden thematischen Sachverhalten:
1. Einführung in das Suchmaschinenmarketing
2. Burnout bei Managern - Behandlungsmöglichkeiten
3. SEO - Einführung in die Thematik "Search Engine Optimization"
4. Die schönsten Trödelmärkte in Europa (Bildband, Nachschlagewerk)
5. Fotoband zur europäischen Bibliotheksarchitektur
6. Verbesserung der Lese-Rechtschreib-Schwäche von Grundschülern nach der Methode Montessori
7. Platzangst und panische Angstzustände bei Kindern
8. Strahlenbelastung / elektromagnetische Felder beim mobilen Telefonieren - Gesundheitsgefahren
9. Biographischer Sammelband mit über 50 geführten Gesprächen mit Jazzpianisten
10. Publikationen zum Themenbereich "Lehrererwartungseffekt (Pygmalion)"
11. Sammlung der besten Musikerwitze
12. Gefahren von Amalgam in den Zahnfüllungen (Patientenratgeber)
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