Warum eine
Erschließung nach Interessenkreisen?
- komplizierte Notationen
einer Systematik schrecken vor allem ungeübte/neue Kunden bei der
Medienrecherche oftmals ab
- Kunden sind vom
Buchhandel her eine gröbere Aufstellung der Medien nach Interessensschwerpunkten,
aktuellen Ereignissen, Themen bzw. Trends gewohnt
- häufig lassen
sich Medien damit wesentlich augenfälliger als innerhalb einer
eher komplizierten Systematik vor Ort in den Regalen präsentieren;
die Medienpräsentation wird somit attraktiver!
- die Kundenberatung
vor Ort wird hierduch erleichtert u. die Ausleihzahlen steigen
meistens deutlich an
- ABER:
bei der Aufstellung nach Interessenkreisen wird die ursprüngliche
Notation gemäß der Systematik beibehalten und die
Medien evtl. nur für einen vorübergehenden Zeitraum im System
der Interessenkreise aufgestellt!
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Interessenkreise
/ Vorgehensweise bei der (Teil-)Einführung bzw. Umstellung
- welche Themen sind
überhaupt im Bibliotheksbestand besonders gefragt / frequentiert?
- "weniger ist
oftmals mehr"!
- auf bereits bewährte
Bibliotheksbeispiele zurückgreifen und nicht zu viel neue Begriffe
erfinden/einführen
- Kunden durch Fokusgruppen
in die Gestaltungen von Interessenkreisen miteinbeziehen
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Klarschriftsystematik
/ Klartextsystematik - Organisation in sog. Themenwelten (Kabinetten)
- während die
Interessenkreise in der Regel zusätzlich zur vorhandenen
(künstlichen) Notation auf den einzelnen Medien angebracht werden,
arbeitet die sog. Klarschriftsystematik ausschließlich
mit Notationen in natürlicher Sprache, also konkreten
Begriffen
- besitzt meistens
keine besonders tiefe/feingliedrige Struktur und bewirkt ein dauerhaftes
Zusammenfassen von Medien der unterschiedlichsten Themen in grob angelegten
Themenwelten (auch sog. Kabinetten), z.B.
- Körper
und Geist; umfasst folgende Systemstellen
- Älter
werden
- Eltern
u. Kind
- Fit u.
schön
- Gesundheit
- Lernhilfen
- Philosophie
- Psychologie
- Religion
- Freizeit;
umfasst folgende Systemstellen
- Basteln
- Handarbeiten
- Hobby
- Sport
- Vorteile:
verständlicher als "kryptische Notationen": dadurch
intuitiveres Stöbern am Regal möglich; höherer Bestands-Umsatz,
d.h., auch höhere Ausleihzahlen; Zeit-/Personalersparnis bei
Medien-Rücksortierung; höhere Flexibilität bei Änderungen/Optimierungen
(z.B: beim Zusammenlegen von Bestandsgruppen oder deren räumliche
Umstellung)
- Nachteile:
erhöhter Suchaufwand bei Suche nach einem bestimmten Medium;
für Bibliotheken mit über 100.000 Medieneinheiten eher nicht
mehr geeignet (Übersichtlichkeit wird eingeschränkt, da
innerhalb der einzelnen Klarschriftgruppen bzw. Themenwelten keine
weitere (alphabetische) Sortierung erfolgt und die einzelnen Bestandsgruppen
dann zu groß werden, über 2 Regalmeter u. mehr!); sehr
hoher Aufwand bei der erstmaligen Umstellung von konventioneller Aufstellungs-
auf Klarschrift-Systematik (im laufenden Bibliotheksbetrieb nur schwer
zu realisieren)
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Erste Quellenhinweise
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