Belegen, Zitieren,
Verweisen
- Jede wissenschaftliche
Arbeit greift zur Veranschaulichung, zum Beleg oder zur Widerlegung von Theorien
und Hypothesen auf das Werk anderer - also auf Quellen - zurück. Das
korrekte Zitieren verwendeter Quellen ist für wissenschaftliche Arbeiten
von größter Bedeutung!
- BELEGEN
bezeichnet das Anführen von Forschungsergebnissen oder Quellen, die eigene
Behauptungen stützen können. Alle nichttrivialen Kernaussagen, die
man in wissenschaftlichen Texten trifft, sollten belegt werden.
- Davon abgehen können
Sie, wenn Sie allgemein anerkannte Meinungen referieren oder wenn Sie aus
eigener Expertise sprechen.
- Jedes Fach und jeder
Diskurs besitzt eigene rhetorische Muster des Belegens.
- Man kann Aussagen
dadurch belegen, daß man
- empirisches Material
oder
- den Inhalt einer
Quelle anführt, die sie stützen.
- Zum Belegen sollte
man nur Primärliteratur verwenden, also originäre Forschungarbeiten.
(Sehr problematisch: Belegen/Zitieren aus "zweiter Hand")
- ZITIEREN
bezeichnet das sinngemäße oder wörtliche Anführen fremder
Behauptungen, Ideen oder Forschungsergebnisse. Es gibt ...
- direkte Zitate,
die wörtlich übernommen und in Anführungszeichen gesetzt
werden und
- indirekte Zitate,
die paraphrasiert (d.h. in eigene Worte gefaßt) werden, aber Erkenntnisse
oder Meinungen anderer unverfälscht wiedergeben.
- Zitate müssen
mitnichten die eigene Meinung darstellen. Sie können auch Gegenmeinungen,
mögliche Meinungen usw. repräsentieren.
- VERWEISEN
bezeichnet den Hinweis auf Schriften, in denen ähnliche Aussagen zu finden
sind. Behauptungen, die nicht belegt werden können oder die zu kompliziert
sind, als daß man sie kurz belegen könnte, werden oft durch einen
Verweis auf andere AutorInnen gestützt.
- Verweise beziehen
sich oft auf Sekundärliteratur, die eine differenzierte Auseinandersetzung
mit primären Forschungsergebnissen leistet.
- Verweise werden durch
Ausdrücke wie »siehe« oder »vgl.« bei den entsprechenden
Literaturangaben deutlich gemacht.
- Verweise ähneln
oft indirekten Zitaten.
Optische Hervorhebung
von Zitaten
- Kürzere Zitate
schließt man in ANFÜHRUNGSZEICHEN ein. Enthält
der zitierte Text selber Anführungszeichen, so werden diese in halbe
Anführungszeichen (´) gesetzt. Längere Zitate, d.h. etwa ab
drei Zeilen Länge erhalten einen eigenen Absatz, der etwas eingerückt
ist.
- Beispiel: Martin
Hofmann bezeichnet Hypertext als „ein von normalen Fließtexten verschiedenes
Medium.“ (Hofmann 1989, S. 3)
Anmerkungen im Zitat
- Eigene Anmerkungen
im Zitat werden durch ECKIGE KLAMMERN kenntlich gemacht.
- Beispiel: „In
den Sechziger Jahren realisierte unabhängig von Bushs Idee D[ouglas]
Engelbart hypertextähnliche Systeme.“ (Schmidt 1992, S. 73f.)
Auslassungen im Zitat
- Auslassungen werden
durch IN ECKIGE KLAMMERN EINGESCHLOSSENE DREI PUNKTE kenntlich
gemacht.
- Beispiel: „Computerunterstützes
Lernen [...] ist ein weiteres sehr populäres Anwendungsfeld von Hypertext.“
(Schneider 1997, S. 27)
Hervorhebungen im Original
werden im Zitat ebenfalls wiedergegeben
- die Form der Hervorhebung
muß allerdings nicht mitübernommen werden
Fehler im Original
werden beim Zitieren übernommen
- um aufzuzeigen,
daß es sich um einen übernommenen Fehler handelt, fügt man
[sic!] hinter die entsprechende Stelle ein
Copyright: B. Meier